Der heutige Artikel bildet den Start der neuen Serie über Hunde- und Wolfsrassen. Zielsetzung ist es, dem Leser einen kompakten Eindruck der Eigenarten der unzähligen Hunderassen zu geben. Vor einiger Zeit wurde bereits ein Rasseprofil des Tschechoslowakischen Wolfshundes veröffentlicht, welches hier gelesen werden kann. Als nächstes bietet es sich an über den gemütlichen Gesellen Boris zu schreiben. Seines Zeichens ein Golden Retriever. Der Golden Retriever gilt als Sinnbild des typischen Familienhundes. Wie kam es zur Zucht dieses Rassehundes und wie steht es mit seiner Vitalität? Sind Goldies einfach zu halten und zu erziehen?
Die Geschichte des Golden Retriever
Die Wurzeln des Golden Retriever reichen bis Neufundland zurück. Englische Seeleute brachten die Hunderasse auf Ihren Handelsfahrten des 19. Jahrhunderts mit nach England. Besonders beeindruckt waren die Engländer von der hohen Wasseraffinität des Retrievers, die trotz eisiger Witterung uneingeschränkt abrufbar war. Erste dokumentierte Zuchtversuche lassen sich bis 1864 zurückverfolgen. Dudley Marjoribanks, verpaarte zu dieser Zeit den Baron Tweedmouth Retriever „Nous“ mit dem heute ausgestorbenen Tweed Water Spaniel „Belle“.
Nachdem er diese Zuchtlinie sorgfältig fortführte, schaffte die Rasse des Golden Retriever ihre eigentliche Anerkennung erst 1913. Heute ist der Golden Retriever dem FCI-Standard (FCI-Gruppe 8, Sektion 1, Standard Nr. 111) zugeordnet. Weitere Informationen über Rassestandards lassen sich unter www.amilla.de finden. Die Rasse des Golden Retriever unterscheidet sich aktuell in zwei Typen. Ein schwerer Hund mit ausgeprägtem Fellwuchs, den sog. „show-type“ und einem athletischeren „working-type“. Der gute Boris dürfte eher dem ersten Typus entsprechen.
Das Aussehen des Golden Retriever
Der Golden Retriever zählt zu den mittelgroßen Hunden und ist ein harmonisch proportioniertes Tier. Er besitzt eine kräftige Knochenstruktur und wirkt durch seinen großen dunklen Augen und die gut pigmentierte Nase sehr sanftmütig. Besonders im Winter kann die Nase eines Golden Retriever wesentlich heller werden. Der Golden Retriever besitzt ein mittellanges, welliges oder glattes Fell, mit sehr dicker Unterwolle.
Diese Eigenschaft ermöglicht ihm ein hohes Maß an Kälteunempfindlichkeit, auch in Gewässern. Die Fellfarben reichen von nahezu weiß bis goldbraun. Hündinnen erreichen eine Schulterhöhe von bis zu 56 cm und Rüden können bis zu 63 cm erreichen. Ein ausgewachsenes Tier bringt bis zu 40 Kg auf die Waage.
Das Wesen des Golden Retriever
Ein Golden Retriever ist ein intelligenter, ruhiger Hund. Besonders bei kühleren Temperaturen fühlt er sich wohl, benötigt ausreichend Auslastung (sowohl körperlich als auch geistig). Er besticht vornehmlich durch seine geduldige und aufmerksame Art. Als Schutzhund ist er eher nicht geeignet. Meistens freut er sich über jeden, der Zeit mit ihm verbringt und ihm zum Spielen auffordert.
Die Vitalität des Golden Retriever
Die Lebenserwartung eines Golden Retriever ist für einen mittelgroßen Hund relativ hoch. So liegt die durchschnittliche Lebenserwartung mittlerweile bei 12-14 Jahren. Durch seine körperliche Konstitution ist das Tier sehr robust, trotzdem gibt es einige Erbkrankheiten, die bei dieser Hunderasse öfter vorkommen, als bei anderen Rassen. Typische Erbkrankheiten sind Hüftgelenksdysplasie, X-Chromosomale Muskeldystrophie, Epilepsie, Ureterektopie, Angeborene Dysplasie der Netzhaut, etc. Mehr Informationen rund um den Hund oder einen einfachen, sympathischen Austausch zwischen Hundehaltern gibt es im Hundeforum
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Andree Meinecke
Eine schöne Beschreibung von „Boris“ und seinen Artgenossen – gefällt mir sehr! Vielleicht kannst du ja bei einer Deiner nächsten Beschreibungen auf mal was über Hovawart´s schreiben – so ein Exemplar habe ich nämlich 😉
Ich denke der Hovaward kommt auch noch an die Reihe:-)
Schöner Kurzbericht und richtig geniale Bilder.
Dein Steckbrief zu Boris ist lustig. Genau das gegenteil von unserem Vierbeiner. Der hat richtig feuer im Arsch und wird auch mäckelig, wenn er mal nen Tag nicht richtig ausgelastet wird. 🙂
Das sind aber ganz besonders schöne Exemplare =)
Eine wirklich tolle Idee diese Serie!
Da ich selber einen Golden Retriever habe, hast Du mit diesem Artikel also genau meinen Geschmack getroffen: Ein wirklich toller Hund, der fantastisch in unsere kleine Familie passt. Ich finde es auch toll, dass Du die Bilder selber schießt und nicht bei einem Fotoportal bestellst. So weiß man, dass eine wirkliche Expertin über das Thema schreibt.
Wann kommt ein neuer Teil der Serie?
Ich bin schon sehr gespannt, welches Tier demnächst vorgestellt wird.
Liebe Grüße
Tina
Golden Retriever sind schon ganz schön. Wir überlegen gerade einen Hund anzuschaffen. Wobei mir persönlich ein etwas kleinerer lieber wäre 😉 Am besten so klein, dass er meine Tochter (1,5 Jahre) nicht „umrennen“ kann…
Vielen Dank für die schöne Beschreibung und die niedlichen Bilder. Golden Retriever sind wirklich schöne Hunde. Habe selber einen zu Hause.
Bin gespannt welches Tier demnächst vorgestellt wird 😉
Chris
Schöner Artikel über den Golden Retriever. Nicht umsonst eine der beliebtesten Hunderassen in Deutschland. Wichtig finde ich Deinen Hinweis zur Auslastung. Die braucht nämlich ein Golden Retriever- also nix für Coach- Potatoes…
LG Tanja